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Frauen Berliner Radsport | Die drei Affen | Diversität | Gleiche Teilhabe

Gleichberechtigung
Gleiche Teilhabe
Gleichstellung
Diversität
Inklusion
Vielfalt

Frauen und Radsport?

WHEEL DIVAS
Während alle reden - sind wir schon los

Gleichberechtigung, gleiche Teilhabe im Sport

Offensichtlich müssen wir Damen mit Blick in die Olympia-Geschichte auch in Berlin und beim Radsport immer wieder deutlich machen, wie sich Frauen den Zugang zum Sport hatten regelrecht erkämpfen müssen. Wir erinnern uns an spektakuläre Aktionen: 1924 fuhr die italienische Radsportlerin Alfonsina Strada den Giro d’Italia der Männer mit – erst unerkannt, dann als Sensation bejubelt bis ins Ziel. Und die US-Läuferin Kathrine Switzer mogelte sich 1967 als erste und einzige Frau in das männliche Starterfeld des Boston-Marathons.

 

Und 2021? "Raus aus dem Abseits" titelte Jutta Heeß im Deutschlandfunk in ihrem Podcast über Sport und Gleichberechtigung. Frauen sind schlechter gestellt, das ist die Tatsache. Ebenso eine Tatsache ist, "wenn Frauen im privaten Umfeld die Möglichkeit haben, beides unter einen Hut zu bekommen, dann wird sich das auch von selbst ändern". Wenn.

 

Die Tour de France kennt jeder. Kennen Sie Donnons des Elles au Vélo am Rande der Tour de France? Nein? Die Initiative warb über die Gesamtstrecke der TdF mit 3414 km erneut für ein weibliches Peloton und die Wiederbelebung der Tour de France Femmes. Und die Liste ließe sich hier weiter und weiter auffüllen.

Fazit: Auch im Radsport sind Athletinnen signifikant weiter international schlecht gestellt und dann noch schlechter als das männliche Pendant. Gleichberechtigung, Gleiche Teilhabe, Gleichstellung, Diversität, Inklusion oder Vielfalt - das ist das Potential, das ist das, was uns bewegt. Wir sind sicher auf richtigtem Weg zu sein.

04.07.21 ZDF sportstudio | Kampf um eine Tour de France der Frauen - Gleichberechtigung im Radsport

Ob bei Bundesliga- Wettkämpfe oder im Bund Deutscher Radfahrer selbst, die Männer sind weiter tonangebend. Mehr Geld, mehr Personal, mehr Wettkämpfe. Mängelabstellung oder Neuausrichtung? Fehlanzeige, auch bei uns und insbesondere in der Sportmetropole Berlin. Dabei liegen Lösungen, Ansätze auf dem Tisch, machen es andere weniger finanieziell belastbare Staaten seit Jahren vor. Und die Zeit vergeht, unwiederbringliche Lebenszeit.

Da kann dann auch der fabelhaften Weltrekord und die Goldmedaille in der 4000m- Mannschaftsverfolgung Tokio 2021 nicht hinwegtäuschen.
 

03.08.21 ARD Mediathek | Frauen-Vierer mit Weltrekord zum Olympia-Sieg |

Im männerdomierten System wartet der Männer-Vierer nach den aufgezehrten DDR- Leistungssportreserven seit 21 Jahren auf eine olympische Medaille und Franziska Brausse, Lisa Brennauer, Lisa Klein und Mieke Kröger sind sensationell die Schnellsten der Welt. System oder Zufall? Zielgerichteter Obstanbau oder ethisch- moralisch korrekte Fallobstwiese wie in unserem Podcast zu unterscheiden war? Wie lassen diese Frage unbeantwortet, indes alle vier haben sich ihre Sporen vor allem außerhalb des wenig nachhaltigen Sportsystems in Deutschland holen müssen. Sie trainieren und arbeiten am wengisten und überwiegend vorbei am deutschen System und sind damit vor allem eines: erfolgreich.

Wie ist es um den weiblichen Radsport in Berlin gestellt? Die Bundeshauptstadt hat außer Lippenbekenntnisse wenig zu bieten. 25.000 EUR p.a. für alle Alterklassen und Geschlechter und aktuell keinen einzigen Trainer für den Nachwuchs oder den weiblichen Bereich. Vielmehr haben weder Senat noch Politik, noch der allmächtige Landessportbund Berlin mit seiner Leistungssportabteilung oder auch der Berliner Radsport Verband das Fehlen der Frauen binnen der letzten 20 Jahren bemerkt oder anscheinend bemerken wollen oder gar aktiv reagiert. Und ja, es gab sie, die Frauen die wollten. Die meisten hörten auf, gingen weg. Klaglos, leise, entnervt, wieder ein Problem weniger, wieder ein paar Brotkrumen mehr für die Verbliebenen. Die wenigen Damen, die es gegen Ignoranz und Widerstände der beim LSB angestellten hauptamtlichen Trainer irgendwie schafften, suchten sich schnell Insellösungen außerhalb des erfolglosen staatlichen Sportsystems. Aktuell hat Berlin unter den 4,6 Millionen Einwohnern mit Paula Leonhardt eine einzige weibliche Kadersportlerin. Und sie ist kein Kind des steuerfinanzierten Sportsystems, sie ist ein Kind einer Insellösung namens SC Berlin. Gleiches gilt für alle anderen, u.a. die erfolgreichste Radsportlerin und Wahlberlinerin Charlotte Becker.

Die weibliche Insellösung für den Radsport in Berlin heisst dann also Wheel Divas. Dafür kämpfen wir!

Warum wir hinterherhinken - erklärt in 15 Sekunden

Aber gleiche Teilhabe heisst für uns Frauen also nicht, uns mit dem Deutschen und Berliner Sportsystem zufrieden zu geben. Lange haben wir nach passenden Worten für dieses Missstand gesucht.

Genaus das beschreibt die ARD in 15 Sekunden anhand Deutschlands (Olympia)- Misere. Während der Berichterstattung zu Olympia 2021 erklärt ARD-Kommentator Tom Bartels, woran die magere deutsche Medaillenausbeute liegt und gibt damit auch unserer Kritik eine Stimme: Ein Baum trägt Früchte nach Qualität seiner Wurzeln und dem Nahrungsangebot.

Nicht nur laut Bartels besitzt der Sport in Deutschland bis auf wenige Ausnahmen keinen hohen Stellenwert, der Entwicklungsbaum ist in einem dürftigen Zustand.

  • Zu wenig Perspektiven

  • keine konsequente Sportförderung

  • mangelnde finanzielle Absicherung

Diese Einschätzung gilt für dann alle Sportler und trifft uns Amateur- Frauen dann am härtesten. Wie gesagt, offensichtlich müssen wir Damen mit Blick in die Olympia-Geschichte auch in Berlin und beim Radsport immer wieder deutlich machen, wie sich Frauen den Zugang zum Sport hatten regelrecht erkämpfen müssen. Und genau das taten wir , tun wir und werden auch in Zukunft tun, allen Hinderungründen zum Trotze.

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Frauen   Radsport   Leidenschaft

Was ist das Team Wheel Divas?

Wenn wir könnten wie wir wollten wären wir ein Profi- Team. Wir hätten Zeit, Trainer und würden unserer Passion nachgehen. Im Moment sind wir ein Bundesliga- Team und ein Ensemble aus radsportverrückten Frauen, die auf hohem Niveau und mit professionellem Equipment trainieren, kämpfen und siegen. Wir fahren Rennen in ganz Europa und manchmal auch da, wo Palmen wachsen und uns die Scheichs auf Händen tragen. All das ist "neben" Familie, Beruf, Ausbildung mit eigenem Geld zu organisieren, denn wir haben in Berlin keine Struktur. Eine Infrastruktur, die uns den Profi- Status erreichen lässt, ohne in Armut zu versinken.. Alles läuft ehrenamtlich, mit vielen Unterstützern und erdrückend viel Aufwand, häufig wissen wir nicht, wie das alles zu bewerkstelligen ist. Irgendwie schaffen wir das, aber einige unserer Fahrerinnen können da nicht mithalten, viele Gute, leider.

Mit unserem Können auf der Straße und Bahn möchten wir der Radsportwelt und auch den politischen Dauerrednern zeigen, zu was wir mit der perfekten Ausstattung und einem strukturieren Trainingsplan fähig sind und vor allem wären. Das Potential ist allemal nicht ausgereizt. Es liegt nahe, wie gerne wir unser Training verschärfen, unsere Ergebnisse verbessern und jeder Einladung zu internationalen Rennen folgen würden. Jedoch hindert uns dabei die fehlende Unterstützung, die Akzeptanz und der Wille in einer durch und durch männerdominierten Sportwelt den Frauen die gleiche Teilhabe dauerhaft zukommen zu lassen.

Die Wheel Divas sind weit mehr als ein Development-Team in der Sportmetropole Berlin. Wir sind die ungewollt praktizierte Inklusion, die gleiche Teilhabe und Diversität und damit ein Stachel im Fleisch der männerdominierten Bundesligaclubs. Als kleiner Verein bzw. "Familienbetrieb" stecken wir viel Herzblut und Zeit in unser Team und versuchen jeder Fahrerin die Vereinbarkeit von professionellem Sport und Schule/ Beruf zu ermöglichen. 

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Wheel Divas Frauenradsport | Tour de Wendland

Hälfte der Wheel Divas bei Tour de Wendland

Wir kennen das Ziel, kennen den Weg, sind bereit professionell zu agieren und Berlin als Sportmetropole wieder zu neuem Glanz zu verhelfen.

 

Nach knapp vier Jahren folgte nun unsere Evaluierung: Damen aus anderen Staaten fahren schneller, besser und länger. Wir kennen die Gründe und können mit den Berliner Strukturen das Trainings- und Leistungsdefizit aufgrund fehlender infrastruktureller sowie finanzieller Bedingungen nicht ausgleichen.

 

Diese Erkenntnis ist in einem der höchstentwickelten Staaten der Welt nur schwer nachzuvollziehen.

Und so siehts bei uns Frauen aus

Selina Knaul

Selina Knaul

Ziel

30.000km p.a. Training

2023 Profi,Top 3 Radbundesliga

2025 Tour de France Femmes

2028 Olympia

Was treibt mich an?

Der Sport gibt mir Identität, Sicherheit, Struktur, Entwicklung, Leid und Freude, Zielstrebigkeit und Anerkennung. Ich kann darin den Weg zu mir selbst finden und andere motivieren/ inspirieren für die eigenen Ziele oder eine bestimmte Sache zu kämpfen!

Auf was verzichte ich?

Auf eine berufliche Karriere nach dem Studium im Sportmanagement, viele Jobangebote und eine gute finanzielle Entlohnung. Partnerschaft, Freunde und Familie kommen zu kurz. Nur wenige haben Verständnis dafür und gehen den Weg mit.

Was hindert mich?

Ich kann vom Radsport nicht leben und muss daher Vollzeit arbeiten gehen. Es fehlt an Geld und Zeit und an einer Betreuung wie bei den Männern.

Was wünsche ich mir?

finanzielle und gerechte Anerkennung und die Möglichkeit, meiner Passion nachzugehen.

Was sonst noch

Aktuell Training je Woche 20h, 30h Arbeit. Finanzieller Aufwand p.m ca. 800 EUR. Fast jedes Wochenende unterwegs.

Lotta Schoenemeyer

Lotta Schönemeyer

Ziel

Den Spass an der Sache nicht zu verlieren und mich gleich dazu.

Was treibt mich an?

Ich habe Spaß am Sport, aber der Spaß wird mir besonders während der Saison 2021 Wettkampf für Wettkampf genommen. Die zwei einzigen Gründe warum ich mitfahre sind, dass ich meine Teamkolleginnen sehe und weil ich mich dazu vertraglich verpflichtet habe.

Auf was verzichte ich?

1. Zeit für mich

2. Zeit für Familie/ Freunde/ Partner

Was hindert mich?

Vollzeitstudium im Polizeivollzugsdienst und keine Aussicht auf ein duales Studium. Ich kann in Folge kein geordnetes Training gemäß notwendiger Vorgaben ableisten. Zudem hat weder Landes-  noch Bundesstützpunkt Trainingsangebote für Frauen.

Was wünsche ich mir?

Alle Klausuren mit mind. 9-10 Punkten abschließen, gute bis sehr Ergebisse ,um Schluss das Studium bestmöglich abschließen.

Eine angemessene Vereinbarkeit von Ausbildung und Sport.

Was sonst noch

280 Stunden Training p.a..; allein 4 Stunden pro Woche für Öffentlichkeitsarbeit, Fahrradpflege, Besprechnung.etc. FInanzieller Aufwand aktuell ca . 2.000 EUR p.a.

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Runa Kinitz

Ziel

​​Ich möchte meine Leistungsgrenze erweitern. 1-3 Jahre in einem Bundesliga- oder KT Team fahren. Langfristig stehen internationale Ultradistanzen/ Self supported Rennen an.

Was treibt mich an?

Austesten der eigenen Grenzen aus Ehrgeiz und Begeisterung für Bewegung und persönliche Bestleistungen, Vorbildwirkung und Engagement für Frauen im Sport, Loyalität zum Team

Auf was verzichte ich?

1. Zeit für Freunde und Familie 2. Zeit für eigene berufliche, private, sportliche Projekte (Urlaube, freiwillige Praktika)

3. Zeit für andere nebenberufliche Tätigkeiten um Geld zu verdienen

Was hindert mich?

Mein Medizinstudium im 8. von 13. Fachsemestern gönnt mir zu wenig Trainings- und Wettkampfzeit. Alles unter einen Hut zu bekommen, geht aktuell gar nicht. Finanziell ist der Sport und das Reisen sehr anspruchsvoll.

Was wünsche ich mir?

Persönliche Unterstützung von Menschen mit Erfahrung im Frauenradsport, um mich selbst weiter zu entwickeln und besser an Stärken und Potentialen arbeiten zu können. Kurzfristig materielle Unterstützung, da Zeit für Geld verdienen und Zeit für Materialauswahl und Beschaffung aktuell nur begrenzt möglich ist. Ich glaube z.B., dass ich Potential im Zeitfahren habe, kann mir eine Ausrüstung aber keinesfalls leisten.

Was sonst noch

Aktuell Training je Woche 12h ohne Vor- und Nachbereitung. , 30h Arbeit. Jährlich geben ich je nach Wettkämpfe und Trainingslager mehr als 2.000 EUR aus.

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Maren Thümmler

Ziel

Wieder mehr Spaß am Radsport finden. Ich möchte die Angst im Peloton überwinden und wieder mehr auf die Bahn. Gewicht und diziplinierte Ernährung ist ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg, das weiß ich.

Studium Sportwissenschaften erfolgreich abschließen.

Was treibt mich an?

Frage ich mich derzeit auch? Habe im Moment keine passende Antwort auf die Frage, außer dass es mir Spaß macht Rad zu fahren

 

Mein Ehrgeiz, zu mehr Rennen mitgenommen zu werden, um weiter Erfahrung sammeln zu können. .

Auf was verzichte ich?

Im Prinzip aktuell auf das Meiste meiner Freundinnen. Deutlich zu wenig Zeit für Freunde, Schule und Familie. Besonders an Wochenenden, weil Wettkämpfe oder sehr lange GA Einheiten.

Was hindert mich?

Der Radsport wie Berlin kann mir keine zeitweise berufliche Karriere bieten. Wegen der fehlenden Möglichkeiten hatte ich mich 2021 voll auf das Abitur zu konzentrieren. Das ging leider voll zu Lasten von Training und Leistung.  

Was wünsche ich mir?

Persönliche Unterstützung vom Team. Respektvoller, humaner Umgang , keine Bevorzugung bestimmter Personen.

Eine Möglichkeit, bei der ich Studium und Leistungssport zusammen schaffe mit Ziel, mit der Mannschaft in Deutschland und Europa erfolgreich zu sein.

Was sonst noch

Das Abi hat mich mehr als 30h die Woche gekostet. Für die reine Trainingszeit verbleiben dann nur noch 15 statt 30 Stunde je Woche. Für das Drumerhum gehen knapp 8h drauf. Laufende Kosten oder das notwendige Material kann ich nicht bezahlen, meine Eltern und das Team unterstützen mich.

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Gina Haberecht

Ziel

Abschluß Sozialassistentin und die Aufnahmeprüfung zur Zeitsoldatin bei der Bundeswehr bestehen.

Nocheinmal eine Medaille bei Deutschen Meisterschaften gewinnen.

Was treibt mich an?

Der Sport ist meine Leidenschaft und ich habe die volle Unterstützung meiner Familie.

Auf was verzichte ich?

Zeit für Freunde und Familie.

Was hindert mich?

Ich verfüge über kein eigenes Einkommen. Das erschwert mir den Zugang zum Radsport.

Was wünsche ich mir?

Ich würde mir gern materielle Unterstützung wünschen, da ich mich als Leistungsträger sehe und ich sehr viel Erfahrung auf der Straße und Bahn mitbringe.

Was sonst noch

15-25 Stunden pro Woche Training, 30 Wettkämpfe, 16h pro Woche für Vor- und Nachbereitung. .

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Ziel

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Was treibt mich an?

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Auf was verzichte ich?

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Was hindert mich?

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Was wünsche ich mir?

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Was sonst noch

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